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Alhambra. GRANADA. 12. Route. 87 über, dessen Fenster ein sanftes Licht verbreiten. Den oberen Ab-
schluß
bildet ein mächtiges Stalaktitengewölbe.

Nebenräume des Abencerragen-Saals sind (l.) der Patinillo und (r.) die
Zisterne (Aljibe).

Die *Sala de la Justicia, auch Sala del Tribunal oder de
los Reyes
genannt, im SO. des Löwenhofs, ist eine siebenteilige
Halle, die auf der Hofseite drei durch je zwei Säulen geteilte Bogen-
eingänge
hat. Zwischen diesen offenen Abteilungen, die von hohen
Kuppeln mit Oberlicht überwölbt sind, liegen zwei niedrigere Zim-
mer
. An den Enden und auf der östlichen Langseite schließen sich
alkovenartige z. T. dunkle Nebenräume an. Die ganze Halle mit
ihren Stalaktitenwölbungen und Zackenbogen macht den Eindruck
eines phantastischen Grottenwerkes.

Die drei größeren Nebenräume an der Langseite enthalten Decken-
bilder
aus dem Anfange des XV. Jahrhunderts. Das mittlere Bild, welches
zu den verschiedenen Bezeichnungen des Saales Anlaß gegeben hat, stellt
wahrscheinlich die ersten zehn Könige Granadas von Mohammed I. an,
nach anderen eine Ratsversammlung oder einen Gerichtshof dar. Die
Gemälde in den beiden anderen Alkoven schildern Jagden und Turniere.

In dem mittleren Alkoven steht ein maurischer Brunnentrog (pila)
vom J. 1305, mit eigentümlichen Reliefs, Löwen, welche Hirsche ver-
schlingen
, Adlern u. a. Die alabasternen Grabplatten in dem Alkoven
am SW.-Ende der Halle stammen aus der Rauda, der verfallenen Königs-
gruft
der Alhambra.

Dem Abencerragen-Saale gegenüber steigt man im NO. des
Löwenhofes durch einen schmalen Gang (pasadizo) hinauf zu dem

**Saal der beiden Schwestern, Sala de las Dos Herma-
nas
, der mit den folgenden wieder etwas höheren Räumen, Sala de
los Ajimeces und Mirador de Daraxa (s. unten), in einer Flucht liegt.
Diese Räume waren anscheinend die Winterwohnung der Frauen
des Herrschers. Der Hauptsaal, seiner Ausstattung nach wohl der
künstlerische Höhepunkt in der Alhambra, hat seinen Namen von
den beiden Marmorplatten im Fußboden; man beachte die schönen
Holztüren, die Wandbekleidung aus Stuck, vor allem das Gewölbe,
die größte aller Stalaktitenwölbungen.

In einer Ecke des Saales ist die 1,32m hohe *Alhambra-Vase (el jarro
de la Alhambra) aufgestellt. Sie stammt aus dem J. 1320 und ist mit
Emailmalerei, Ornamenten und Tierfiguren (Gazellen?) geschmückt.

Wir treten durch die Sala de los Ajimeces mit dem (l.) meist
geschlossenen Durchgang zum Peinador de la Reina und Patio de
la Reja (S. 88), schönem Gewölbe und Ajimeces (S. 86), in den

*Mirador de Daraxa, d. h. Eingangsraum. Es ist ein rei-
zender
Erkerbau, dessen drei fast bis zum Boden reichende Fenster
sich auf den Patio de Daraxa (S. 88) öffnen.

Man kehre durch den Löwenhof zum Myrtenhofe zurück und
steige an dessen NW.-Seite, wie S. 85 angegeben, durch den Vorhof
(Zaguán) hinab zu dem 4m tiefer gelegenen Patio del Mexuar,
dem ältesten Teil der Alhambra (S. 82). Die NO.-Seite des Hofes
begrenzt ein hübsches Atrium mit Säulen und Hufeisenbogen,